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Channel: Kommentare zu: Deutsche Aufarbeitung
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Von: Savina

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Bei diesen geplanten sogenannten Anhörungen (Diesen Menschen ist höchstwahrscheinlich die Bürokraten-„Sprache“ bereits in Fleisch und Blut übergegangen.) werden Trauma-Konfrontationen statt finden. Das ist gar nicht zu vermeiden. Die Folgen dieser, ohne für eine vorher ausreichende Stabilisierung gesorgt zu haben, Trauma-Konfrontationen können zu Flashbacks und Retraumatisierung führen, was dann für den einzelnen, traumatisierten Menschen bedeutet, dass die Dissoziation vertieft wird, die Traumata verstärkt werden und die durch eine Traumakonfrontation erfolgende Destabilisierung sogar im Suizid enden kann. Oder der Körper reagiert dann, eventuell sogar in einem schlimme Ausmaße, psychosomatisch. – Was diese Kommission vor hat, ist meiner Meinung nach grob fahrlässig. Und es bagatellisiert im Übrigen ganz unauffällig all das Grausame was traumatisierten Menschen von anderen Menschen angetan wurde. Denn sie sprechen von GESCHICHTEN. Wenn da von GESCHICHTEN geredet wird, klingt alles so absolut harmlos. Schwer und schwerst traumatisierte Menschen werden im Vokabular dieser Kommission zu „Geschichtenerzählern/innen“. Folgerichtig ist dann, dass das Wort Trauma in dem Artikel ( http://www.welt.de/politik/deutschland/article155424564/Es-werden-sogar-Kinder-vor-der-Kamera-umgebracht.html ), samt Video-Clip, kein einziges Mal vor kommt. Da wird nur einmal das Wort Schockstarre , sowie „…Sie leiden meist unter einer so extremen Persönlichkeitsabspaltung, …“ mal ganz kurz erwähnt und das war es dann aber auch schon. Eine not-wendige Arbeit von Traumatherapeuten, die not-wendige Existenz von Trauma-Zentren, als zwei Beispiele für das, was Traumatisierte brauchen, wird ganz bewusst vollkommen ausgeblendet. Es wird statt dessen mit „schockierenden Zahlen“ und dem „Ausplaudern“ von grausamen Taten „…Das geht bis hin zu schwerster Folter an Kindern und Jugendlichen. Es werden sogar Kinder vor der Kamera umgebracht. Das sind unvorstellbare Grausamkeiten, die Menschen Kindern antun….“ Werbung für diese Deutsche „Aufarbeitungs“ Kommission gemacht.
Würde es ihnen tatsächlich um die traumatisierten Menschen dieses Landes gehen, würde die Trauma-Thematik in den Mittelpunkt aller Bemühungen gestellt werden und dazu würde gehören , dass im Rahmen einer sogenannten Anhörung nur solche Menschen mit Traumatisierten umgehen dürfen, die darin auch ausgebildet sind. Und: für die trauma therapeutische Versorgung nach der sogenannten Anhörung würde dann selbstverständlich sofort im Anschluss an die Anhörung gesorgt werden. Diese Kommission aber fügt sich nur bestens ein in den alltäglichen Alltag von Traumatisierten, der hier, in einer Buch-Rezension, gut beschrieben wird.: „…Es ist ein persönlich und sozialkritisch engagiertes Buch, das zum einen zornig die Heuchelei und den Werteverlust in unserer Gesellschaft anprangert, zum anderen sich bedingungslos wertschätzend an die Seite der Opfer stellt – und viel Hilfreiches für die therapeutische Arbeit mit „Inneren Feind“-Anteilen vermittelt.
Einige Thesen des Buches: Ohne eine fest verankerte Moral des Mitgefühls sind der Ausbreitung von Gewalt in der Gesellschaft und in jedem einzelnen keine Grenzen gesetzt, was sich in wilden antisozialen Börsenspekulationen und einer Kultur, die Psychopathen als Leitungskräften huldigt, ebenso zeigt wie in der Gnadenlosigkeit, mit der die Ärmeren zurück gelassen werden. Dazu gehört auch, dass komplex traumatisierte Gewaltopfer im Sozial- und Gesundheitssystem weitgehend allein gelassen werden, lieber“ hohe Folgekosten für Klinikaufenthalte, Arbeitslosigkeit und Frühberentung getragen werden als die Kosten ausreichend langer und qualifizierter ambulanter Psychotherapie. …“ (aus einer Rezension zu einem Buch von Michaela Huber : Der Innere Feind. Psychotherapie mit Täterintrojekten.
Untertitel: wie finden wir den Weg aus Ohnmacht und Gewalt? Junfermann Verlag, 2013) Diese Kommission weist mit großer Sicherheit keinen Weg aus Ohnmacht und Gewalt, sie führt statt dessen in eine Sackgasse, um die Verjährungsfristen, und somit den Täterschutz auch weiterhin beibehalten zu können. …


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